In heutiger Zeit erleben wir eine „Medienrevolution“, die unsere Kommunikation einschneidend verändert. Neue Formen wie die „social media“ machen die Verfügbarkeit von Informationen und den Informationsfluss immer dichter und unübersichtlicher. Mehr denn je sind die Nutzer gezwungen, eine Auswahl aus dem überbordenden Informationsangebot zu treffen.
Dass dies kein ganz neues Phänomen ist, sondern die Auswahl der Information bereits in der Antike Thema war – damit befasst sich die 33. Große Tagung der Mommsen-Gesellschaft an der Universität Würzburg von Donnerstag bis Samstag, 16. bis 18. April 2015. In der Antike war es unter anderem die wachsende Bedeutung des Mediums „Schrift“, die Gedanken über die Auswahl und den angemessenen Gebrauch von Informationen anstieß. Eingefordert wurde der kritische Umgang mit Texten. Um eine passive Rezeption zum Beispiel bei der Wissensvermittlung zu vermeiden, stellte man schon vor 2000 Jahren die Frage nach Auswahlkriterien, so etwa Platon in seinem Dialog Phaidros.
Eine Quelle auf ihre Qualität zu befragen, mit Informationen kritisch umzugehen, Entstehungszeit und -kontext mitzubedenken ebenso wie mögliche Absichten des Verfassers – all das ist in der Geschichtswissenschaft selbstverständlich. Viel können wir heute lernen von den Historikern und der Quellenexegese – sie wird mit jedem neuen Medienformat und für die Generation(en) der „digital natives“ immer wichtiger.