Bei all dem Wandel, dem die Industrie sich auf dem Weg zur „Industrie 4.0“ stellen muss, wird eines sich wohl nicht ändern, waren sich die Referenten der 3. Konferenz der Gesellschaft für Systemdesign in Nürnberg einig: „Dass der arbeitende Mensch weiterhin im Mittelpunkt stehen wird, auch in einer durchgängig virtualisierten und informatisierten Fabrik.« Je mehr die Prozesse den Mitarbeitern vor allem Flexibilität abverlangen, umso wichtiger werden effektive Kommunikation und Vermittlung. »Gelingende Kommunikation wird zum alles entscheidenden Engpass«, lautet deshalb ein Kerngedanke von Prof. Rudolf Wimmer, Vizepräsident der Universität Witten/Herdecke, zur Zukunft der Unternehmen im Kontext der Herausforderungen von „Industrie 4.0“. Misslingende und gescheiterte Kommunikation, Konflikte oder Missverständnisse werden unter diesen neuen Bedingungen viel gefährlicher für die Arbeitsabläufe im Unternehmen.
Die Zukunftsfähigkeit von Organisationen wird dann in noch stärkerem Maße von Themen wie der Konfliktprävention und -klärung bzw. dem Verständis von Führung abhängen. Eine systemische Ausrichtung auf die Gesamtzusammenhänge, auf das Unternehmen einerseits und eine Hinwendung zum Konzept der achtsamen Führung andererseits werden den veränderten Bedingungen gerecht. Vier Wandlungsschritte definiert Organisationsberater Kurt Faller auf dem Weg zu einer modernen Wirtschaftsmediation: von eher personenorientierter zu organisationsorientierter Mediation, von klassischer Mediation zu systemischer Konfliktbearbeitung in Unternehmen, von Konfliktbearbeitung zu Konfliktmanagement und von traditioneller zu achtsamer Führungskultur. Zielerreichung, Fehlerkultur und produktives Arbeitsklima sind wichtige Aspekte der Führung in Unternehmen, die moderne Mediation sinnvoll unterstützen kann.